(Dorf, KG, 374,63 ha, Gemeinde St. Magdalena am Lemberg)
170 Hophowe, 1186 Hopfowe, 1190 Hofuwe, 1192 Hophawe, 1352 Hophaw, 1369 Hopfaw, 1429 Hopphaw, 1555 Hopffaw, 1712 Hopfau
Der Boden von Hopfau gehörte zum Safentaler Aribonengut. Bei Hopfau entstand in der Kolonisationszeit um 1125/30 ein Herrenhof der damaligen Besitzerin des Safentales, der Hadwig von Hohenberg, der Gründerin von Habersdorf, weshalb der Name, der soviel wie Hofau bedeutet, mit Hopfen nichts zu tun hat. An den Gutshof erinnert noch der heute dem Pfarrer von Hartberg gehörige Hofwald bzw. das Restgut, das durch die Auflassung des Herrenhofes entstanden ist, wozu auch die heutige Brucknermühle gehört, das ab 1170 im Eigentum der Herren von Hopfau aufscheint, die also hier ihren Sitz hatten. Diese sind wahrscheinlich mit den Herren von Fruth identisch, die 1166 genannt sind und Gefolgsleute der damaligen Inhaber dieses Abschnittes des Safentales waren. 1170 sind die Brüder Otto und Heinrich von Hopfau zum ersten Mal urkundlich genannt. Otto von Hopfau ist zuletzt 1185 genannt, Heinrich von Hopfau 1192. Die Herren von Hopfau, die auf dem heutigen Hof Nr. 1 mit Mühle (=Brucknermühle) saßen, gründeten wahrscheinlich gegenüber der Safen das Dorf Hopfau, eine dreieckförmige Anlage mit Gewannflur.
Ihre Erben waren die Herren von Emmerberg, denn es ist wahrscheinlich, daß die Frau Durings von Emmerberg (genannt 1182-1189) eine Tochter Ottos von Hopfau war, da ein Sohn Durings, Otto von Stein (ab 1205), den Namen Otto führt. Die Burg der Emmerberger (heute Ruine) stand westlich von Wiener Neustadt. Als Amelrich der Truchseß von Emmerberg uns seine Hausfrau Katharina im Jahre 1352 in der Klosterkirche in Vorau einen Jahrtag stifteten, widmeten sie neben Gütern in Wenireith und Weinberg auch zwei Huben in Hopfau, deren Besitzer damals Wolffhart der Chummer und Ulrich der Hyerß waren, die je 45 Pfennig an die Herrschaft zinsten.
Im Jahr 1369 stiftete Michael Schlacher, Richter zu Hartberg, einen Jahrtag, wofür er das versetzte Gut zu Hopfau und Weinberg, das er von Dietrich und Berthold den Truchsessen (von Emmerberg) käuflich an sich gebracht hatte, den 12 Geschworenen von Hartberg widmete, womit sie des Ritters Simon Maulhart Jahrtag begehen sollten. Dieser Simon Maulhart hatte 1360 mit 13 lb Herrengült eine tägliche Messe in der Pfarrkirche Hartberg am St. Margaretenaltar gestiftet, so daß der Pfarrer von Hartberg nun drei Gesellen (=Kapläne) halten sollte, also einen mehr als bisher.
Simon Maulhart war wahrscheinlich Emmerberger Ritter auf dem Hof zu Hopfau und kommt 1343-1386 urkundlich vor, war 1359 Burggraf von Pitten und dürfte 1369 gestorben sein, da in diesem Jahr sein Jahrtag gestiftet wurde. Sein Ansitz war wahrscheinlich die heutige Brucknermühle Hopfau Nr. 1. Nach dem Tode Simon Maulharts kamen die Mühle und der Hof an die Herren von Reifenstein, zu deren Amt Safenau sie genau vor 1400 machten. Im Jahre 1400 kamen Hof und Mühle zurück durch die Stiftung der Brüder Jörg und Anton Safensteiner von Feistritz mit dem Amt Safenau den Pfarrer von Feistritz und waren seit dem 16. Jahrhundert im Besitz der Herrschaften Feistritz und Burgau, denen sie zinsten. Schon nach dem Tode des Ritters Simon Maulhart dürfte der Hof samt Mühle in Untertanenhand gekommen sein. 1542 ist Hans Paschmüllner als Besitzer von Hof und Mühle genannt. Die Hofgründe wurden erst in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts aufgeteilt und in mehrere Kleinwirtschaften zerschlagen.
Im Jahre 1429 kam das Dorf Hopfau, das damals zur Gänze im Besitz des Chorherrenstiftes Vorau war, mit anderen Gütern im Tauschweg vom Stift Vorau an den ersten Kaplan Niklas Hueter von Maria Lebing. Die neuen Bauern von Hopfau, die zu Georgi und Michaeli Geldzinse dienten, hatten damals folgende Namen: Mert Freyberger, Symon, Schon Hainzl, Stephan Freyberger, Cholman, Hans Raser, Lewpolt Raser, Nikl Hieser, Ulrich Semler.
Die Zinse waren damals schon sehr unterschiedlich, was auf eine starke Veränderung in den Besitzgrößen hinweist. Im 15. Jahrhundert schrumpfte das Dorf, wahrscheinlich infolge des Ungarnkrieges weiter, denn es gab 1555 nur mehr 7 Besitzer. Dabei blieb es auch weiterhin. Wie Wenireith und Weinberg kam auch Hopfau im 16. Jahrhundert an den Stadtpfarrer von Hartberg, da dieser Güter der Kaplanei Lebing an sich zog, wo sie später im Amt Schildbach verzeichnet sind. Die Hopfauer erhielten unter Pfarrer Lorenz Hainfelder ihre Gründe zu Kaufrecht. Außer mit Grundzins und Zehent waren sie auch mit Frondiensten belastet, seit 1569 mit 12 Tagen, später bis 1778 mit täglicher Robot. Die 7 seit dem 16. Jahrhundert bestehenden Höfe sind die heutigen Bauern Nr. 59 (Haas), 58 (Jagerhofer), 64 (Pöltl), 62 (Oswald), 63 (Winkler), 60 (Kratzer), 61 (Brugner).
Das Dorf Hopfau war eine Siedlungsgemeinde der Kolonisationszeit mit regelmäßiger Gewannflur und Alllmende, die später aufgeteilt wurde. Die Namen der Felder waren nach dem J.K. um 1780: Leitenfeld, in Garten, in Anger, Pointplatz, Lüßäcker, Forstplatz, Riegelplatz. An der Spitze der Dorfverwaltung stand ein gewählter Dorfrichter (1712 Mathias Gärber, 1797 Mathias Sumer, 1798 Joseph Winkler, 1815 Joseph Winkler). Bei der 1770 durchgeführten Volkszählung wurde Hopfau mit den dazugehörigen Weingebirgen Buchberg, Mitterberg, Edelsberg, Haar, Noiberg, Steinberg, Tetter und Tonleiten ein Numerierungsabschnitt der Pfarre Hartberg und damit später Steuer- und Katastralgemeinde. Bei der Schaffung der politischen Gemeinden 1850 wurde die KG Hopfau Ortsgemeinde.
Gemeindevorsteher und Bürgermeister: Anton Winkler 1855, 1858, Johann Bauer 1860-1861, Anton Oswald 1864-1867, Josef Raser 1867, Franz Mittlinger 1873, Johann Sommer 1876, 1879, Ignaz Bauer 1903, Johann Oswald 1905, Ignaz Winkler 1906-1914, Franz Bauer 1914-1925, Anton Zettl 1925-1930, Anton Lebenbauer 1930-1945, Franz Steinhöfler 1945-1950, Anton Lebenbauer 1950-1955, Josef Raser 1955-1969.
Einwohner: 1770 316, 1782 190, 1810 222, 1812 313, 1837 474, 1846 474, 1869 469, 1880 486, 1890 465, 1900 477, 1910 499, 1920 515, 1934 431, 1939 399, 1951 394, 1961 359. Mit 1. Jänner 1969 wurde die Gemeinde Hopfau mit der Gemeinde St. Magdalena zur Gemeinde St. Magdalena zusammengeschlossen.
Hopfau wurde wahrscheinlich 1418 von den Ungarn, 1532 von den Türken und 1605 von den Haiducken niedergebrannt. Am 21. Jänner 1707 wurde es von den Kuruzzen samt den zwei Keuschlern zur Gänze abgebrannt, wobei alles Vieh verlorenging, außer einigen Pferden, auf denen die Hopfauer davonreiten konnten. Die Kuruzzen haben furchbar gehaust. Zwei lebendig Verbrannt und zwei Zerhaute aus Hopfau wurden in Hartberg begraben (1/I 272-276). Die Hopfauer begannen sofort mit dem Wiederaufbau. Als die Komission am 20. Juli 1712 die Kuruzzenschäden in Hopfau besichtigte, war das Dorf damals zur Not wieder aufgebaut, es gab auch so viel Vieh, daß die Felder bebaut werden konnten, doch nicht in dem Ausmaß wie vorher. Die Gründe konnten in den ersten Jahren nur schlecht, erst nach zwei Jahren ganz bebaut werden. Der Zehent, der zu zwei Dritteln der Herrschaft Hartberg und zu einem Drittel dem Stadtpfarrer von Hartberg gehörte, wurde stets nach dem Stand der Fechsung abgenommen. Zwei Jahre nach dem Brand waren sie steuerfrei, seit 1709 mußten sie wieder stiften. Alte Ausstände hatten sie keine. An fahrender Robot wurde im ersten Jahr etwas weniger abverlangt, dann aber wieder vollständig. Um die Abgaben leisten zu können, mußte mancher etwas verkaufen oder Geld zu Leih nehmen. Die Herrschaft gab ihnen nichts, weder Holz noch sonst etwas. Von den zwei abgebrannten Keuschlern besaß einer eine Gemeindekutsche. Sie war 1712 noch öde, d.h. noch nicht wieder aufgebaut.