Unterbuch

Unterbuch, einzeilige Siedlungsgemeinde der Kolonisationszeit mit planmäßiger Gewannflur und Allmende, wird 1329 als "inferior Puech" erstmals urkundlich genannt. Auch dieses Land gehörte ursprünglich zum Safentaler Aribonengut, dann zum Herrenhof Hopfau, von dem aus Herrand von Hohenberg Unterbuch im zweiten Drittel des 12. Jahrhunderts gegründet haben dürfte. Nach ihm kam der Besitz an Gundaker I. von Steier, den ersten Starhemberger, dann an Gundaker 11., Ahnherr der Pernegger.

Im 13. Jahrhundert ging der Starhemberger Anteil an Neuberg über, der andere Teil Unterbuchs kam über During von Steier an Pernegg, Neuberger und Pernegger gaben das Land an ihre Ritter weiter. Dies waren im 15. Jahrhundert die Schlüssler, ab 1461 die Rindscheit. Bei der Aufteilung der Güter des Dietmar Rindscheit unter die Brüder Andreas und Wolfgang im Jahre 1531 erhielt Wolfgang Rindscheit mit der Herrschaft Friedberg auch Gült und Güter zu Unterbuch. Dies waren damals 17 Bauern mit 15 Höfen und drei Hofstätten, ein Untertan besaß zwei. 1542 sind die 14 Untertanen namentlich genannt, sie besaßen ihre Gründe zu Freistift, sie konnten demnach jährlich gekündigt werden und hatten dann vom Hof zu gehen.

In anderen Gemeinden hatten die Bauern den Hof bereits zu Erbrecht, Hof, Grund und Boden waren dort frei vererbbar, freilich unter Entrichtung einer bestimmten Steuer an den Grundherrn. Diese 14 Untertanen saßen jedenfalls auf 11 Höfen, zwei Huben und einer Hofstatt; der Viehbestand des gesamten Dorfes betrug 14 Feldpferde, zwei Pferde, zwei Fohlen, 12 Ochsen, 31 Kühe, zwei Feldin, sieben Kälber, ein Stier, elf Schweine und acht Ferkl. 1558 scheint ein größerer Brand im Dorf gewütet zu haben, fünf Untertanen waren abgebrannt.

Auch andere Unglücksfälle ereilten Unterbuch im Laufe seiner Geschichte. 1418 dürfte ein Ungarneinfall das Dorf verwüstet haben, 1532 wurde es von den Türken heimgesucht. 1558 ist der bereits erwähnte Brand zu nennen, 1605 wurden die meisten Bewohner von den Haiducken erschlagen oder entführt, das Dorf niedergebrannt. Am 25. Juli 1704 fielen die Kuruzzen in das Dorf ein, es bestand damals aus 14 BauerT), zwei Hofstättern und vier Keuschlern. Drei Bauern und zwei Keuschler verloren ihren Hof. Im Jänner 1707 fielen die Kuruzzen abermals ein, sie brannten das Dorf bis auf zwei Bauern vollständig nieder, zwei Personen wurden erschlagen. Unter anderem verloren die Unterbucher auch 18 Pferde, 23 Kühe, fünf Kälber und57 Schweine. 18 Höfe brannten ab, der Schaden wurde auf über 10.000 Gulden geschätzt.

Bei einem dritten Kuruzzeneinfall ging die gesamte Herde verloren. Bis 1712 bauten die Bauern Unterbuchs ihre Höfe auf, so gut es ging. Die Felder konnten jedoch nicht bestellt werden, weil das Zugvieh fehlte. Die Grundherrschaft gewährte lediglich eine Aussetzung der Abgaben für zwei Jahre, sonst war an Hilfe wenig zu erwarten. Im Jahre 1600 verkaufte Seifried Rindscheit seine Herrschaft Friedberg an Johann Ruprecht von Saurau, 1635 erwarb sie das Stift Vorau. Unterbuch zählte bis zur Aufhebung der Grundherrschaften im Jahre 1849 zum Stift Vorau; die Bauern hatten neben den Steuern auch 18 Tage Robot mit einem Pferd zu verrichten.

1770 zählte das Dorf 362 Einwohner, es war mit den Berglern ein Nummerierungsabschnitt der Pfarre Hartberg, später wurde es Steuer- und Katastralgemeinde. 1822 werden folgende Felder des Dorfes mit Namen genannt: Luipiggraben, Eggfeld, Ghartfeld, Panzerleiten und Kriegholz. An der Spitze des Dorfes stand bis zum Jahre 1849 der Dorfrichter, bei der Schaffung der freien Ortsgemeinden wurde aus den Katastralgemeinden Ober- und Unterbuch die Gemeinde Buch gebildet.
Ortsteil Unterbuch
Ortsteil Unterbuch
Ortsteil Unterbuch
Ortsteil Unterbuch