Weinberg

(Dorf, KG, 345,38 ha, Gem. St. Magdalena am Lemberg)

1352 Weinperg, 1369 Weinperch, 1429 Weinperg, 1555 Weynperg, 1712 Weinberg

Der Boden des Dorfes Weinberg gehörte ursprünglich zum Safentaler Aribonengut. Der Name, ursprünglich ein den Weinbau bezeichnender Flurname, läßt schon darauf schließe, daß das Dorf etwas später gegründet wurde. Die Gründung erfolgte durch die Herren von Emmerberg, die damals das Gut Hopfau besaßen, und zwar wahrscheinlich durch den ehemaligen Grundherren, den Truchsessen Berthold II. von Emmerberg in der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts. Das Dorf wurde planmäßig angelegt und erhielt, der Zeit entsprechend, eine Gelängeflur. Im Jahre 1352 stifteten der Truchseß Amelrich von Emmerberg und seine Frau Katharina für die Krumbacher einen Jahrtag in der Klosterkirche Vorau, wofür sie neben Besitz in Hopfau und Wenireith auch zwei Hub in Weinberg widmeten. Die Inhaber dieser Huben waren damals Ullrich und Heinrich der Hierspacher, die je 45 Pfennig Grundzins zu geben hatten.

Im Jahre 1369 stiftete Michael Schlacher, Richter zu Hartberg, einen Jahrtag, wofür er das versetzte Gut zu Hopfau und Weinberg, das er von Dietrich und Berthold den Truchsessen (von Emmerberg) käuflich an sich gebracht hatte, widmete. Wenn die Truchsessen die Güter wieder einlösten, hätten die Bürger das Geld anzulegen, damit der Jahrtag ununterbrochen fortbestände. Es handelt sich hier offenbar um den ersten schon 1360 vom Ritter Simon Maulhart gestifteten Jahrtag. Da dieser Jahrtag aber nicht in Hartberg abgehalten wurde, dürften diese Güter ans Stift Vorau gekommen sein, in dessen Besitz sie nun aufscheinen.

Im Jahre 1429 kam das Dorf mit anderen Gütern im Tauschwege vom Stift Vorau an den Kaplan Niklas Hueter von Maria Lebing. Damals hatten die Weinberger Bauern, die zu Georgi und Michaeli zinsten, folgende Namen: Gorg Sybenpruner, Hainreich Fusches, Nikl Purger, Nikl Suttvig, Mert Taller, Lewpolt Mader, Hainreich Fuchs, der zusätzlich noch einen verödeten Grund besaß, Nikl Mader, nochmals Nikl Mader, Cristan Freyberger, Hanns Schrimph, dazu noch einen öden Grund. Daraus geht hervor, daß in Weinberg damals 13, ursprünglich wohl 14 Huben bestanden und daß das Dorf durch den Ungarneinfall von 1418 schwer geschädigt wurde. 

Nach dem Leibsteuerverzeichnis von 1527 gab es in Weinberg damals 8 Familien (Andre Zötl mit Frau Margarete, Mathes Wagner mit Frau Helene und Tochter, Hans Feyburger der alte mit Frau Cristina, zwei Söhnen und einer Dienerin, Hans Freyburger der junge mit Elisabeth und Tochter, Peter von Weinberg mit Frau Dorothea und zwei Söhnen, Maricz Graczer mit Frau Margarete und zwei Söhnen, Thoma Scheyttler, Hafner, mit Kunigund und Tochter, Michl Semler mit Kunigund und zwei Töchtern).

Da das Benefizium Maria Lebing im 16. Jahrhundert an die Stadtpfarre Hartberg kam, zinsten von nun an auch die Weinberger Bauern an den Hartberger Stadtpfarrer im Amt Maria Lebing, später Amt Schildbach, wo sie bis zur Grundentlastung im Jahre 1848 blieben. Die Weinberger erhielten unter Pfarrer Lorenz Hainfelder ihre Gründe zu Kaufrecht. Außer mit Grundzins und Zehent waren die Weinberger auch mit Frondiensten belastet, seit 1569 mit 12 Tagen, später mit täglicher Robot (s. Maria Lebing und Pfarre Hartberg). Die Robotleistungen, die die Weinberger ablehnten, waren dieselben wie bei den Wenireithern (1/I 425). Zu den altansässigen Bauern kamen später die 6 Keuschler oder Kleinhäusler, die sich zur Zeit Kaiser Josefs II. weigerten, die ihnen auferlegten 42 Tage Robot zu leisten und deshalb mehrmals in den Arrest geworfen und auch acht Tage zur Strafarbeit in Eisen verurteilt wurden (1/I 427). Folgende Bauern zinsten bis 1848 zur Pfarrherrschaft Hartberg: Nr. 71 ( Sommer), Nr. 19 (gelöscht), Nr. 72 (Gwandner), Nr. 74 (Dorn), Nr. 75 (Kainz), Nr. 84 (Hierzer), Nr. 77 (Wappel) und Nr. 76 (Lebenbauer). Zwei Keuschen entstanden durch Abtrennung von Nr. 74 und 75.



Weinberg ist eine Siedlungsgemeinde der Kolonisationszeit mit planmäßiger Gewannflur und Gemein, die allmählich aufgeteilt wurde. Im J.K. werden folgende Felder genannt: Buchäcker, Lußacker, Kurzbüchlried, Neubruchacker, Feldacker, Breitäcker, Pirsch- und Hochlußacker. Der Bauerngemeinschaft Weinberg gehörten die Höfe Nr. 18 (71), 19 (73), 20 (72), 21 (74), 22 (75), 23 (84) und 34 (77) zu je einem Siebentel an. An der Spitze der Gemeinde stand ein gewählter Dorfrichter (1712 Mathias Gwandtner, 1822 Mathias Haindl).

Bei der 1770 durchgeführten Volkszählung und Hausnumerierung wurde Weinberg mit den Berglerhäusern Buchberg, Hartl, Baader ein Numerierungsabschnitt der Pfarre Hartberg und damit später Steuer- und Katastralgemeinde.

Einwohner: 1770 271, 1782 302 (Dorf 82, Noiberg, Buchberg, Baader, Hartl, Grub, Vogelsang 220), 1810 276, 1812 266, 1837 387, 1846 387.

Bei der Schaffung der politischen Gemeinden 1850 wurde die KG Weinberg Ortsgemeinde.

Gemeindevorsteher und Bürgermeister: Anton Wagner 1855, Johann Strobl 1857, 1858, 1859, Josef Pöllabauer 1860-1873, Johann Wilfinger 1879, Franz Fink 1903-1907, Josef Schreder 1908-1910, Franz Kaser 1913, Adolf Semler 1919-1933, Vinzenz Wappel 1933-1945, Josef Freidorfer 1945-1950, Anton Kainz 1950-1958, Franz Heiling 1958-1959.

Einwohner: 1869 413, 1880 430, 1890 390, 1900 419, 1910 411, 1920 433, 1934 392, 1939 348, 1951 354.

Mit 1. Jänner 1959 wurde die Gemeinde Weinberg mit der Gemeinde St. Magdalena am Lemberg vereinigt.



Das grenznahe Dorf wurde wahrscheinlich 1418 von den Ungarn und 1529 und 1532 von den Türken heimgesucht. Das Dorf umfaßte vor der Kuruzzenzeit 8 Bauern und 8 zinsmäßige Bergler. Am 25. Juli 1704 wurde Weinberg von den Kuruzzen überfallen, wobei drei Bauern abbrannten (Georg Prugner, Georg Rath, Thomas Lebalt) und drei Bergler in Flammen aufgingen (1/I 219, 225). Am 21. Jänner 1707, am Sebastianitag, wurde das ganze Dorf von den Kuruzzen in Schutt und Asche gelegt, wobei nicht nur die drei im Jahre 1704 abgebrannten, die bereits wieder das Notwendigste aufgebaut hatten, abgebrannt wurden, sondern auch die übrigen bisher verschont Gebliebenen (ebenfalls drei Bergler). Dabei ging alles Vieh verloren (1/I 272). 

Am 28. August, am Augustinitag 1707, brannten die Kuruzzen wieder alles nieder, was sie in der kurzen Zeit wieder aufgebaut hatten. Dabei sind auch die anderen fünf Bergler abgebrannt worden (1/I 291). Wie aus dem Kommissionsbericht vom 23. Juli 1712 hervorgeht, haben die Weinberger erst 1711 wieder mit dem Aufbau begonnen. Die Felder konnten sie wegen Fehlens des Viehs nicht anbauen, erst ein Jahr zuvor hatten einige angefangen, doch erhielten sie von der Herrschaft kein Holz. Viele Felder waren inzwischen verwildert und verwachsen. Auch mit dem Vieh standen sie noch schlecht, meist hatten sie nur wenig Fuhrvieh. Der Zehent, von dem zwei Drittel der Herrschaft Hartberg, ein Drittel dem Stadtpfarrer gehörten, wurde von dem, was angebaut war, genommen.

Die "Stift" ließ der Stadtpfarrer alle Jahre ansagen, doch hat nur der bezahlt, der Geld hatte und wurde weiter nicht "scharf" vorgegangen. Die Robot haben sie ständig verrichtet, nur die Grazer Fuhren, die sie selbst nicht leisten konnten, haben sie durch andere verrichten lassen, doch mußten sie dafür bezahlen. Ab 1711 mußten alle wieder stiften.